Heinar Kipphardt

Heinar Kipphardt, geboren am 8. 3. 1922 in Heidersdorf/Schlesien. Medizin-Studium mit Fachrichtung Psychiatrie in Bonn, Köln, Königsberg, Breslau, Würzburg und Düsseldorf; Examen und Promotion in Düsseldorf. Arbeitete als Arzt in mehreren Kliniken, zuletzt an der Universitätsnervenklinik der Charité in Ostberlin. 1950–1959 Chefdramaturg am Deutschen Theater Berlin, kündigte den Vertrag, „weil ich nach den Auseinandersetzungen um den Spielplan keine Bedingungen für meine Arbeit mehr sah“. 1959 Übersiedlung in die BRD, zunächst nach Düsseldorf (Dramaturg am dortigen Schauspielhaus), 1960 nach München. 1960–1969 freier Schriftsteller. 1969–1971 Chefdramaturg an den Münchner Kammerspielen, nach einer politischen Kontroverse um die Programmheft-Gestaltung zu Wolf Biermanns „Der Dra-Dra“ Vertrag nicht verlängert. 1972 Übersiedlung nach Angelsbruck (in der Nähe Münchens). Seit 1977 Mitherausgeber der „Autoren Edition“. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland; der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Kipphardt starb am 18. 11. 1982 in München.

*  8. März 1922

†  18. November 1982

von Heinrich Peters und Michael Töteberg

Essay

Als 1976 der Roman „März“ erschien, lautete die Überschrift einer Kritik: „Heinar Kipphardts Durchbruch“. Eine auf den ersten Blick befremdliche Feststellung, bedenkt man, daß Kipphardt seit 1950 publiziert und Autor eines weltweiten Erfolgsstücks ist. Gemeint war: Aus dem versierten Dramaturgen, der in den fünfziger Jahren mutige kulturpolitische Positionen in der DDR bezog und dann ...